Kein Gasversorgungsnetz für Ehlhalten?

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am 15.9.2020 haben Vertreter des Gasgrundversorgers Mainova einen Anschluss an das Gasnetz für Ehlhalten abgelehnt und stattdessen für Ehlhalten den Aufbau eines Nahwärmenetzes mit Pellets oder Holzhackschnitzel empfohlen. Ein Gasversorgungsnetz für Ehlhalten wäre, auch langfristig kalkuliert, nicht kostendeckend. Im Jahr 2012 hätte Mainova einen zeitnahen Gasanschluss von 50 % aller Ehlhaltener Haushalte unterstellt und sei auf ein negatives Ergebnis gekommen.

Dies sehen Mitbewerber von Mainova anders. Vor der Vergabe des Gasgrundversorgungsnetzes Anfang 2014 hatte ein Mitbewerber einen Gasanschluss für Ehlhalten angeboten, wenn 30 % aller Ehlhaltener Haushalte zeitnah einen Gasanschluss beauftragen würden. Dieser Sachverhalt wurde leider im Zuschlagsverfahren des Gasgrundversorgungsvertrages nicht berücksichtigt. Deshalb hatte die FWG dem Vertragsabschluss nicht zugestimmt.

Unsere Anfrage an ein kommunales Gasversorgungsunternehmen am 14.9.2020, ob das Gasversorgungsnetz weiter ausgebaut wird, auch wenn zunehmend Hybridheizungen (Gas und Fotovoltaik) installiert werden und sich hierdurch der Gasverbrauch pro Gebäude mindert; Antwort: „Ja, wir bauen das Netz weiterhin aus, das rechnet sich.“ 

Als Reaktion auf die Absage von Mainova wurden in dem Ausschuss interfraktionelle Beratungen zu dem komplexen Thema beschlossen. Eine Bürgerbefragung soll der Politik Aufschluss über das Interesse an Gashausanschlüssen bringen.

Eine Kommunalisierung des Gasversorgungsnetzes soll in dem Gasgrundversorgungsvertrag ab Anfang 2024 möglich sein und sollte in den weiteren Entscheidungen nicht ausgeschlossen werden.

Hierzu müsste die Stadt Eppstein jetzt schon vorausschauend tätig werden!

Bernd Fuchs