Antrag: Fußgängersicherheit in der unteren Wiesbadener Straße herstellen

Der Magistrat wird gebeten, gemeinsam mit den zuständigen Behörden die Sicherheit in der im Titel genannten Straße zu erhöhen. Dazu sollen folgende Maßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt werden:

Kurzfristig

  1. In der Wiesbadener Straße im Abschnitt zwischen den Einmündungen der Schäfergasse und der Wiesenstraße werden auf der bergab betrachtet rechten Fahrbahnseite an den Engstellen Ausweichmöglichkeiten für Fußgänger geschaffen, in der Form, wie sie in der Straße Alt Wildsachsen (L3017) in der Ortsdurchfahrt Wildsachsen geschaffen wurden.
  2. In der Wiesbadener Straße, im Abschnitt zwischen den Einmündungen der Schäfergasse und der Hainbuchenstraße, wird – bedingt durch die Verengung der Straße unter Nr. 1 – eine Vorfahrtsregelung für sich begegnenden motorisierten Verkehr eingeführt.
  3. Mit den Eigentümern der Grundstücke Wiesbadener Straße 5, 7, 9 und 11 werden Verhandlungen aufgenommen mit dem Ziel, deren Vorgärten (Mauern) um etwa einen Meter zurück zu setzen, um auch in diesen Bereichen Platz für einen Fußweg/Bürgersteig zu schaffen.
  4. Im Bereich des Bahnhofs werden geeignete Maßnahmen getroffen, um den von der Waldallee kommenden Verkehr zur Einhaltung einer angemessenen Geschwindigkeit zu bringen.

Mittelfristig

  1. Mit den zuständigen Behörden ist zu vereinbaren, dass im Bereich des Friedhofes eine weitere Ausfahrt auf die B455 eingerichtet wird. Um die vorhandene bauliche Struktur der B455 zu nutzen, soll es sich ausschließlich um eine Ausfahrt handeln. Ggf. ist die Geschwindigkeit auf der B455 in diesem Bereich weiter zu begrenzen. Da in diesem Fall der Schulweg gekreuzt würde, wäre zur Sicherung des Schulwegs ein(e) Fußgängerampel oder -überweg zu errichten. Alternativ könnte ein Anschluss ggf. auch gegenüber der Schule/Feuerwehr realisiert werden.
  2. Auf geeigneten Flächen am Bahnhof werden weitere Parkplätze geschaffen. Die Parkplätze entlang des ÖPNV-Weges werden aufgegeben. Der ÖPNV-Weg wird für den allgemeinen Verkehr geöffnet. Es wird an geeigneter Stelle vor dem Kurvenbereich eine funkgesteuerte/-ausgelöste Bedarfsampel für den Busverkehr (ÖPNV) eingerichtet, um sicherzustellen, dass bei Durchfahrt eines Busses kein Begegnungsverkehr stattfindet.
  3. Es ist ein intensiver und nachdrücklicher Austausch mit dem Land Hessen zu führen, um kurzfristig eine mit den Maßnahmen im Einklang stehend/abgestimmte Erneuerung der Fahrbahn der Wiesbadener Straße durch das Land zu erreichen.
  4. Es sind Verhandlungen mit dem Land und dem RMV bzw. der Deutschen Bahn aufzunehmen, um eine Kostenübernahme bzw. angemessene Kostenbeteiligung für die vorgenannten Maßnahmen zu erreichen Die Mittel für alle (ggf. vorbereitenden) Maßnahmen sind im Haushalt 2020 bereit zu stellen Der Antrag wird zunächst in der SVV eingebracht und soll vor dortiger abschließender Beratung und Beschlußffassung zunächst in ASU (federführend) und HFA beraten werden.

Begründung:

Seit vielen Jahren wird bereits über die Verkehrssicherheit für Fußgänger in der unteren Wiesbadener Straße (zwischen Kirche und Wiesenstraße) in Bremthal diskutiert. Verschiedene Ansätze, etwa die Errichtung eines parallel verlaufenden Fußwegs von der Schäfergasse oder dem Bornplatz zur Wiesenstraße wurden nicht umgesetzt./p>

Gerade in der nun beginnenden dunklen Jahreszeit wird erneut deutlich, wie gefährlich die Situation für Fußgänger ist, wenn sie sich auf dem Weg zur oder von der Bahn die Fahrbahn der Wiesbadener Straße mit dem motorisierten Verkehr teilen müssen.

Gleiches gilt, wenn Fahrzeuge mit unangemessener Geschwindigkeit (unzulässigerweise!) von der Waldallee kommend am Bahnhof vorbei fahren.

Die aktuell in der Diskussion befindlichen „großen“ Vorschläge, etwa die Errichtung eines neuen Baugebietes zur Schaffung einer Parallelverbindung zur Wiesbadener Straße sind keinesfalls kurz- oder mittelfristig umsetzbar und städtebaulich aus Sicht der Antragsteller für den schon größten Ortsteil Bremthal auch nicht zu begrüßen. Sie schaffen auch keine Entlastung der Wiesbadener Straße für den in Richtung des Wohngebiets Waldallee fahrenden Verkehr.

Wir schlagen daher ein Bündel von einfacheren und günstigeren Maßnahmen vor, mit denen aus unserer Sicht kurzfristig bis mittelfristig eine Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Fußgänger herbeigeführt werden kann und mittels derer langfristig Optionen zur Verbesserung der Verkehrssituation geschaffen werden. So bestünde z.B. nach Umsetzung der unter Nr. 5 vorgeschlagenen neuen Verbindung zur B455 die Möglichkeit, die untere Wiesbadener Straße als Einbahnstraße – z.B. vom Bahnhof kommend – zu gestalten.

gez. Magnus Fischer